Viele Menschen wissen zwar, dass es Papiere bzw. Ahnentafeln für Rassehunde gibt. Kaum jemand weiß aber, wie diese Papiere in der Praxis zustande kommen.
Ganz wichtig: Es gibt keine Gesetze, welche die Erstellung von Ahnentafeln bzw. Papieren für Hunde regeln. Ahnentafeln werden von Vereinen nach internen Regeln erstellt und herausgegeben.
Wie macht das so ein Verein? In erster Linie gibt der Verein eine sogenannte Zuchtordnung vor, die der Züchter befolgen muss. In der Zuchtordnung ist beispielsweise festgelegt, wie oft ein Hund gedeckt werden darf oder welche Untersuchungen der Züchter mit den Zuchttieren machen muss, um eine Zuchterlaubnis zu erhalten. Diese Zuchterlaubnis erteilt der Verein, somit hat dies widerum keinerlei rechtliche Bindung für den Züchter. Es kann auch durchaus sein, dass ein Verein den selben Hund für zuchtuntauglich erklärt, den ein anderer Verein für zuchttauglich befunden hat. Dann gibt es meist Zuchtwarte, die die Züchter kontrollieren. Und wenn alles den vereinsinternen Richtlinien entspricht, dann erstellt der Verein für die Welpen des Züchters die Papiere bzw. Ahnentafeln. Welche Regeln der Verein für die Zucht vorschreibt, dass ist ganz dem Verein selbst überlassen.
Welche Ausbildung müssen die Macher eines solchen Vereines oder ein Zuchtwart vorweisen? Auch wenn es schockiert, aber niemand braucht hierfür eine Ausbildung. Bei vielen kleineren Vereinen wird ein kurzer Kurs organisiert und der Abschluß ist dann die Ernennung zum vereinsinternen Zuchtwart. Und der Vereinsvorstand muss lediglich volljährig und mündig sein. Je größer ein Verein ist, desto komplizierter ist der interne Aufbau.
Aber wer überprüft den Verein selbst und ob dort alles mit rechten Dingen zugeht? Niemand, denn der Verein ist eine Institution in sich und stellt sämtliche Regeln und Organe selbst. Wenn der Verein intern keine Kontrollen seiner eigenen Vorgaben macht, dann macht er eben keine. Wenn der Verein Ausnahmen durchgehen lässt oder hier und da mal ein Auge zudrückt, dann wird damit kein Gesetz gebrochen. Nur wenn der Verein durch seine Tätgkeit Schaden verursachen würde, dann wäre der Verein rechtlich belangbar.
Was ist mit den Gesetzen? Es gibt das Tierschutzgesetz. Und dies besagt, dass sich jeder strafbar macht, wenn er wissentlich Tiere verpaart, deren Nachkommen mit großer Wahrscheinlichkeit in der Lebensqualität beeinträchtigt sein werden. In Österreich ist der Verkauf von Tieren generell nur gemeldeten Züchtern, Tierheimen oder Landwirten erlaubt. Privatpersonen machen sich strafbar, wenn sie Hunde öffentlich anbieten.
Und wenn der Vater eines Welpens in der Ahnentafel als Weltsieger eingetragen ist, dann sei hier ganz klar gesagt, dass jeder Verein seinen eigenen Weltsieger ernennen kann. Ja, das ist kein Witz! Wieviele Rassehundezucht-Vereine gibt es in Mitteleuropa? Über 100 ganz sicher ...
Warum stellen wir diese Dinge hier so klar dar? Weil wir wollen, dass die Menschen folgendes verstehen:
Papiere oder Ahnentafeln von Rassehunden sind kein vom Gesetz definiertes Produkt!
Da wir selbst ein Zuchtverein sind, erübrigt sich die Frage, ob man Welpen dann lieber ohne Papiere kaufen sollte. Selbstverständlich nicht! Wenn der Züchter dem neuen Welpenbesitzer Kopien der Gesundheitszeugnisse, der Gelenksuntersuchungen und dem DNA-Fingerprint von jedem Elterntier mitgibt, dann wäre das durchaus ein Grund zu sagen, man braucht keine zusätzlichen Papiere. Nur die Züchter, welche diese Unterlagen besitzen sind in einem Zuchtverein, denn genau diese Dinge sind es, die ein Zuchtverein von seinen Züchtern zwingend einfordern sollte.
Und RHcom? Da ist es so, dass jeder auf jeden aufpasst. Niemand weiß, wer gerade welche Urkunden kontrolliert und niemand weiß wen er da kontrolliert. Die Regeln sind ganz öffentlich einsehbar. Durch die Gemeinschaft ist der gesamte Apparat für jeden Hundebesitzer, Hundeliebhaber oder Züchter absolut kostenlos nutzbar. Wir haben keine Mitgliedsgebühren! Wir sind einfach modern, unbestechlich und ein Zuchtverein bei dem keinerlei Manipulationen möglich sind!